Früher oder später bleibt jeder Geländewagen stecken. Bewahren sie die Ruhe, sondieren sie die Situation und Optionen und bleiben sie gelassen. Die Bergung eines Fahrzeuges kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
In Schlamm, Schnee und Sand sollten sie zuerst versuchen, Ihr Fahrzeug im Rückwärtsgang aus der misslichen Situation zu befreien.
Sollte dies nicht gelingen, versuchen Sie durch Aufschwingen des Fahrzeuges (Vorwärts- und Rückwärtsfahren) oder durch Anschieben der Mitfahrer das Fahrzeug frei zu bekommen.
Wichtig ist, dass die Räder nicht durchdrehen, da sich sonst das Fahrzeug tiefer einbuddelt.
Wenn Sie ohne Begleitfahrzeug feststecken
• Falls Sie Ihr Fahrzeug festgefahren haben, beginnt der unangenehme Teil einer Fahrt im Gelände. Zuerst müssen Sie versuchen, die Hindernisse zu beseitigen: mittels der Schaufel Schlamm, Schnee
oder Sand wegschaffen und einen Ausweg für das Fahrzeug freilegen. Bodenmatten, Steine, Äste, im Notfall Kleidungsstücke können unter die Räder geschoben werden, um einen gewissen Halt zu geben.
Schneeketten sind ebenfalls sehr hilfreich, um sich aus schlammigen Untergrund zu befreien.
• Sollten sie immer noch nicht freikommen, müssen Sie den Wagen mit einem Wagenheber aufbocken. Legen Sie dabei ein Unterlegbrett unter den Wagenheber, damit dieser nicht einsinkt.
• Nun können die Reifen mit Ästen usw. Unterlegt werden, um die nötige Traktion zu schaffen, oder der Wagen kann seitlich versetzt werden und somit Schritt für Schritt aus dem Schlamm befreit
werden.
Wenn sie mit Begleitfahrzeug unterwegs sind
In einem Bergungsset sollte unbedingt ein elastischer Gurt vorhanden sein. Dieser elastische, Feuchtigkeits- und Schimmel abweisender Gurt besteht aus Nylonfasern. Im Gegensatz zu einem
Abschleppseil oder einer Kette dehnt sich der Bergegurt wie ein Gummiband. Somit wird das abzuschleppende Fahrzeug nicht mit einem Ruck vorwärts bewegt, sondern mit einem gleichmässigen Zug.
Tipps und Tricks mit einem Bergegurt
• Der Bergegurt darf keine Einschnitte, Risse oder Faserablösungen aufweisen.
• Den Bergegurt unbedingt an den dafür vorgesehenen Abschleppösen der Fahrzeuge befestigen.
• Niemand sollte bei der Bergung zwischen den beiden Fahrzeugen stehen.
• Räumen sie den Weg für das Bergungsfahrzeug frei.
• Verwenden Sie einen Bergegurt der ausreichend dimensioniert und lange genug ist.
Worst-Case: Selbstunfall!
Der Wagen ist abgeschmiert, liegt auf der Seite: Sofort Motor aus, mit eingelegtem Gang abwürgen! Ruhe bewahren! Insassen beruhigen! Keine Panik aufkommen lassen! Handbremse anziehen (für später,
jetzt kann er ja nicht wegrollen) Die freie Tür hochstemmen - bare Schwerstarbeit! Versuchen sie da rauszukommen, sich dabei auf die B-Säule oder die Seite zu setzen. Dabei die Sicherheitsgurte,
so weit wie möglich, aus dem Innenraum mitnehmen, um sich an der Fahrzeugaussenseite abzuseilen (immerhin 1,50 bis knapp 2,0 m tief/hoch!). Bei kleinen und leichten Fahrzeugen ist es möglich, die
Gurte als Hebelarm zu benutzen, um das Fahrzeug wieder auf die ,,Räder" zu stellen.
Nur in Extremsituationen, bei unmittelbarer Gefahr: Frontscheibe raustreten und Insassen neben der Motorhaube aussteigen lassen.
Tipp: Hecktüre bei Geländefahrzeugen nie abschliessen oder verriegeln, sondern als ,,Notausgang" im Hinterkopf haben.
ACHTUNG bei Geländefahrzeugen mit Benzinmotor: Elektrische Fensterheber, Zentralverriegelung etc. nicht bedienen ! Explosionsgefahr!